Samstag, 26. September 2015

Zündfunke (Rundfunkandacht) am 26. September 2015

Was, liebe Zuhörer, finden die meisten Leute gut und wichtig an der Kirche? Genau, dass es Weihnachten ein Krippenspiel gibt, und dass sie sich um Alte, Kranke, Behinderte und andere Hilfsbedürftige kümmert. Diese sozialen Aktivitäten fassen wir heute unter der Überschrift Diakonie zusammen. Vor einigen Jahrzehnten hieß das Diakonische Werk noch Innere Mission, bei uns zu Hause in Sachsen noch bis kurz nach der Wende.
Der Ausdruck Innere Mission entstand im 19. Jahrhundert in Entsprechung zur so genannten Äußeren Mission. Während die Äußere Mission sich um die Menschen in fernen Ländern und Erdteilen kümmerte, sollte die Innere Mission sich der Menschen im eigenen Land, in der eigenen Umgebung, in der eigenen Gemeinde annehmen.
Zuerst war Innere Mission einfach ein Sammelbegriff für zahlreiche Aktivitäten an unterschiedlichen Orten Deutschlands, wo engagierte Christen sich um Straßenkinder und verwahrloste Jugendliche kümmerten und so genannte Rettungshäuser gründeten – am bekanntesten vielleicht das Rauhe Haus in Hamburg –, wo Krankenpflegevereine gegründet wurden und unverheiratete Frauen sich in Diakonissenanstalten zusammenfanden, wo sie einerseits anderen helfen konnten, andererseits sinnvolle Berufsarbeit für sich fanden. Namen wie Johann Hinrich Wichern oder Theodor Fliedner stehen für diese Aktivitäten.
Inmitten unruhiger Zeiten, im September 1848, rief Wichern mit einer Rede auf dem Kirchentag in Wittenberg dazu auf, die tätige Liebe zum Hauptmerkmal der christlichen Kirche zu machen. Wenig später wurde mit dem Centralausschuss für Innere Mission erstmals so etwas wie ein Dachverband der Diakonie gegründet.

Eines war den Vätern und Müttern der Diakonie und der Inneren Mission immer wichtig, etwas, das heute in der professionalisierten Diakonie manchmal unter den Tisch zu fallen droht: Es geht um die rettende Liebe Jesu. Es geht um Hilfe für Leib und Seele. Es geht auch um Mission – darum ja Innere Mission –, also es geht um die Einladung zum Glauben. Denn wirklich helfen in der Not, so war man überzeugt, konnte nur der Heiland Jesus Christus.
Handeln aus christlicher Liebe und Einladen zum christlichen Glauben – das gehört zusammen.

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