Freitag, 5. Dezember 2014

Zündfunke (Rundfunkandacht) am 5. Dezember 2014

Guten Morgen, liebe Hörer,

als ich vorgestern von den Lichtern zur Advents- und Weihnachtszeit sprach, erwähnte ich auch die Engel und Bergmänner mit ihren Lichtern in den Fenstern mancher erzgebirgischer Häuser. Sie stehen da, und jeder hält zwei Kerzen vor sich.

Der Engel bringt das Licht vom Himmel. Der Bergmann trägt das Licht in die finsteren Stollen.

Er braucht das Licht und liebt das Licht. Denn in der dunklen Jahreszeit steigt er vor Sonnenaufgang in den Schacht und kommt erst Abends im Dunkeln wieder heraus. Er hat kein Licht als allein das von Menschen gemachte Licht der Berglampen und das von Gott entzündete Licht des Glaubens.

In früheren Zeiten hatte es mit Bergmann und Engel in den Advents- und Weihnachtsfenstern des Erzgebirges noch eine besondere Bewandtnis. Daran, wie viele Bergmänner und Engel da standen, konnte jeder sehen, wie viele Kinder es in diesem Haus gab: für jeden Jungen stand da ein Bergmann, für jedes Mädchen ein Engel.

Auch sonst gehören Engel, Bergleute, dazu noch Nussknacker und Räuchermännchen in die erzgebirgischen Advents- und Weihnachtsstuben.

Nach dem Niedergang des Silberbergbaus war die Holzschnitzerei und -drechselei eine wichtige Einkommensquelle, und so schnitzte und drechselte man auch allerlei Figuren, die vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit aufgestellt wurden.

Manche Typen von Weihnachtsengeln waren und sind äußerst erfolgreich. So etwa die kleinen Musiker-Engelchen einer bekannten Firma aus Grünhainichen. Manche haben ein ganzes Orchester von diesen Engeln, das sie zum ersten Advent auf den Schränken und in den Regalen aufstellen.

Ja, vor allem Engel gehören einfach dazu zu Advent und Weihnachten. Denn es waren ja Engel, die die Geburt von Jesus angekündigt hatten. Und es waren Engel, die den Hirten die Geburt von Jesus bekannt gemach hatten. Es waren Engel, die sangen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden.“

Und weil Engel normalerweise unsichtbar sind, haben wir uns ganz ganz viele von ihnen um die Geburt Jesu herum vorzustellen. In unseren kleinen geschnitzten Engeln werden sie für uns sichtbar:

Gottes gute Boten, die uns Licht vom Himmel bringen und uns sagen: „Fürchte dich nicht!“

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