Montag, 1. Dezember 2014

Zündfunke (Rundfunkandacht) am 1. Dezember 2014

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür.

Guten Morgen am 1. Dezember, guten Morgen im Advent 2014!

Die Wochen bis Weihnachten sind besondere Wochen im Jahr. Wir gehen auf das Weihnachtsfest zu: immer noch das größte und bedeutendste Fest in der christlichen Welt – und darüber hinaus. Und die Wochen davor gehören dazu. Sie sind geprägt von Spannung und Vorfreude. Und sie haben eine ganze Menge an Brauchtum hervorgebracht. Manches davon ist ganz alt, anderes recht neu, vieles auch regional unterschiedlich und anderes ganz weit verbreitet. Über einige Adventsbräuche möchte ich in diesen ersten Dezembertagen zu Ihnen sprechen.

Heute über den Adventskranz. Ich kenne Adventskränze in unterschiedlicher Form: große tannengeschmückte Kränze zum Aufhängen, kleinere, die wir auf den Tisch stellen, oder auch regelrechte Adventsleuchter mit vier Kerzen; die werden dann jedes Jahr neu mit Tannen- oder Fichten-Grün geschmückt. Mit jedem Adventssonntag wird eine Kerze mehr angezündet. Wir sehen es: das lichte, helle Weihnachtsfest kommt immer näher.

Der erste Adventskranz hing 1839 in Hamburg im „Rauhen Haus“. Das war ein Haus für Waisenkinder und Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen – so würden wir heute sagen –, das der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern gegründet hatte. Dieser erste Adventskranz Wicherns war ein großes Wagenrad; das hatte er mit 24 Kerzen bestückt: vier großen für die Adventssonntage und 20 kleinen für die Wochentage. Kerzen als Zeichen des Glaubens, dazu Tannengrün als Zeichen der Hoffnung und rote Bänder als Zeichen der Liebe. Jeden Tag wurde im Rauhen Haus zum Morgengebet eine Kerze mehr angezündet.

Von Hamburg aus hat der Adventskranz die deutschsprachigen Lande erobert, zunächst die evangelischen, dann auch die katholischen. Vier Kerzen für die Adventssonntage haben sich durchgesetzt.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei dann vier; dann steht das Christkind vor der Tür.

Ich wünsche Ihnen eine schöne und gesegnete Adventszeit.

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