Samstag, 15. Februar 2014

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Sonnabend, dem 15. Februar 2014

Guten Morgen, liebe Hörer,

Worte können viel bewirken: Viel Gutes und viel Schlechtes. Darüber war in den letzten Tagen an dieser Stelle immer wieder die Rede.

Zu den Worten, die Gutes bewirken, gehören auf jeden Fall die, die wir bei einem anderen für jemanden einlegen. Das ist eine Form von Zusammenhalt und Solidarität. Ich verwende mich für einen anderen. Ich lege ein gutes Wort für ihn ein. Vielleicht weil meine Worte Gewicht haben beim Chef, weil er auf mich hört.

„Leg mal ein gutes Wort für mich ein bei dem da oben!“, bin ich schon gebeten worden. Ist ja klar: Viele meinen, als Pfarrer hätte ich einen besonders guten Draht zum ganz großen Chef, und wenn ich da ein gutes Wort einlege, dann bewirkt das mehr, als wenn er nur selber zu Gott betet.

Wenn katholische Christen die Heiligen um Fürsprache anrufen, dann ist das übrigens genau dasselbe. Sie bitten ihren Heiligen darum, ein gutes Wort bei Gott einzulegen, weil die Heiligen sich doch besonders gut mit ihm stehen.

Nach evangelischem Verständnis sind wir alle Heilige – auch wenn wir zugleich noch Sünder sind –, Gott schätzt jeden von uns, und so findet auch jeder ein offenes Ohr bei ihm. Wir können uns persönlich an Gott wenden – ohne Umweg über den Pfarrer oder die Heiligen.

Und trotzdem ist es gut, wenn wir uns gegenseitig dabei unterstützen. Wenn der eine für den anderen ein gutes Wort einlegt bei dem da oben.

Wir beten, und wir beten nicht nur für uns selber, sondern füreinander. Und wir glauben ganz fest, dass unsere Worte, die wir an Gott richten, etwas bewirken. Denn er kann und will ja das Beste für uns tun.
Darum bin ich ganz sicher: Die Worte, die wir an Gott richten, können nur Gutes bewirken. Selbst wenn wir Gott das Schlechte sagen, das, was uns belastet, worüber wir uns ärgern – er macht alles gut. Und wenn wir Gutes erbitten für uns und andere, dann werden wir erst recht Gutes von ihm empfangen. Gottes Antwort auf die Worte, die wir ihm sagen, ist immer Segen; und Segen heißt – ich habe es dieser Tage schon mal gesagt – gut sprechen: Gott spricht gut zu uns, und er spricht gut über uns.

Beten, unsere Worte an Gott zu richten – das ist kein Monolog. Gott antwortet. Und seine Antwort hören wir, wenn wir auf das achten, was gut ist. Da ist sein Segen.

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