Samstag, 23. November 2013

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Samstag, dem 23. November 2013

Guten Morgen, liebe Hörer!

Was kommt nach dem Tod? – Jeder Mensch stellt sich irgendwann diese Frage. Der Schweizer Dichter und Theologe Kurt Marti hat in einem Gedicht versucht, Antwort zu geben auf diese Frage:


was kommt nach dem tod?
nach dem tod
kommen die rechnungen
für sarg begräbnis und grab
was kommt nach dem tod?
nach dem tod
kommen die wohnungssucher
und fragen ob die wohnung erhältlich
was kommt nach dem tod?
nach dem tod
kommen die grabsteingeschäfte
und bewerben sich um den auftrag
was kommt nach dem tod?
nach dem tod
kommt die lebensversicherung
und zahlt die versicherungssumme
was kommt nach dem tod?


Merkwürdig. Lauter richtige Antworten. Aber nicht die, die wir hören wollen, nicht die, die uns eigentlich interessieren. Was für die Hinterbliebenen kommt nach dem Tod, das wissen wir. Aber was kommt für den Verstorbenen? Was kommt für uns, wenn wir gestorben sind?

Seit Jahrtausenden versuchen Menschen hinter den Vorhang des Todes zu schauen. Philosophen haben zu beweisen versucht, dass der Mensch eine unsterbliche Seele haben müsste. Aber wo ist sie, was tut sie, wenn wir gestorben sind?

Erlebnisberichte von Menschen, die an der Grenze des Todes standen, werden immer wieder erzählt und verbreitet. Wie sie ihren Körper verlassen haben, wie sie durch einen Tunnel ins Licht gingen, wie ihnen nahe stehende Verstorbene begegnet sind, wie Engel, Heilige oder Jesus ihnen begegneten und wie sie dann doch wieder zurückkehrten in ihren Körper und in dieses Leben. – Nahtod-Erfahrungen nennt man das, und es wird darüber gestritten, ob diese Erfahrungen real sind oder traumähnliche Reaktionen des Gehirns kurz vor dem Tod. Auch wer dem Tod nahe war, weiß nicht, was nach dem Tod kommt.

Wir glauben an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben, sagen wir Christen. Und wir sagen es, weil wir einen kennen, der tatsächlich gestorben ist und doch lebt: Jesus Christus.

Was kommt nach dem Tod? – Jedenfalls nicht nichts. Sondern das Leben.

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