Sonntag, 17. März 2013

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Sonntag, dem 17. März 2013

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

manche von Ihnen wissen, dass ich in der DDR aufgewachsen bin, und dort mussten wir in der Schule als erste Fremdsprache Russisch lernen, denn das war die Sprache unserer „sowjetischen Freunde“. Die Sowjetunion war ja das große Vorbild, das Mutterland des Kommunismus. Und ein Markenzeichen dieses Kommunismus war ein militanter Atheismus: Gottlosigkeit, Religionsfeindlichkeit. Entsprechend waren wir auch als Christen in der DDR, nun ja, nicht gerade beliebt und bevorzugt. Zu den Vokabeln, die man bei einer Fremdsprache ziemlich am Anfang mit lernt, gehören die Wochentage. Und so haben wir gleich in der 5. Klasse die Vokabel woskresenje für Sonntag gelernt. Als Christen hatten wir an dieser Vokabel unsere besondere Freude, denn, das wussten wir, das wurde immer weiter gesagt: woskresenje bedeutet eigentlich Auferstehung. Sonntag ist der Tag der Auferstehung Jesu. Und das Russische hat diese Bedeutung aufbewahrt. Nicht mal die Kommunisten haben es geschafft, die Auferstehung aus der Sprache zu verbannen.


Und als der Kommunismus verschwand, feierte in Russland auch das orthodoxe Christentum seine Auferstehung. Der Atheismus hatte sich in 70 Jahren nicht in den Herzen festsetzen können.

Woskresenje - Auferstehung. Das ist zentraler Inhalt des christlichen Glaubens. Im kirchlichen Glaubensbekenntnis kommt die Auferstehung sogar zweimal vor: dass Jesus Christus auferstanden ist: am dritten Tage auferstanden von den Toten; und dass wir Menschen auferstehen sollen: Auferstehung der Toten und das ewige Leben.


Wir glauben nicht nur, dass Jesus ein begnadeter Lehrer, ein von Gott erleuchteter Prophet, ein großer Heiler oder überhaupt ein außergewöhnlicher Mensch war. Wir glauben, dass er vom Tod auferstanden ist, und dass wir durch ihn das ewige Leben haben.


Jesus sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.


Am Sonntag, dem Auferstehungstag, könnten wir daran denken und darüber staunen und getröstet werden in unserer Todesfurcht.

Es grüßt Sie Ihr Pfarrer Roland Herrig von Teneriffa-Süd.

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