Mittwoch, 30. Januar 2013

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Mittwoch, dem 30. Januar 2013

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

manche Menschen beten einfach dann, wenn ihnen so ist: wenn sie Gottes Hilfe brauchen oder wenn sie erfüllt sind von Dankbarkeit. Denn: Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund über, heißt es in der Bibel.


Manche Menschen haben sich das Beten zur Gewohnheit gemacht. Früh und Abends sprechen sie regelmäßig ihr Gebet. Morgen- und Abendgebete gibt es entsprechend viele.


Ich persönlich bete oft Martin Luthers Morgen- und Abendsegen. Luther wollte ja den Menschen immer einfache Anleitungen für ihr Glaubensleben an die Hand geben, und so schlägt er vor, man möge sich mit dem Kreuzeszeichen segnen – ja, warum evangelische Christen das Bekreuzigen abgeschafft haben, ist nicht so richtig nachzuvollziehen; auf Luther können sie sich jedenfalls nicht berufen – und dann solle man das Vaterunser und das folgende Morgengebet sprechen:


Ich danke dir, mein himmlischer Vater durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich in dieser Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich: Du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, dass dir all mein Tun und Leben gefalle, denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.

Und Luther fügt hinzu: „Alsdann mit Freuden an dein Werk gegangen und etwa ein Lied gesungen oder was dir deine Andacht eingibt.“

Das Schöne an diesem Morgengebet, ist seine schlichte Form: Der Dank für Gottes Schutz in der Nacht, die Bitte um sein Behüten und Segnen am neuen Tag. Alles soll in seinen Händen sein. Seine Engel mögen um mich sein, und der böse Feind soll keine Macht über mich finden. Mehr brauche ich nicht.


Mit ganz ähnlichen Worten kann ich nach Luther auch den Tag beenden. Gott hat mich behütet, und er möge mir meine Sünden vergeben und in der kommenden Nacht wiederum behüten. Beide Gebete findet man im Evangelischen Gesangbuch. Mir bedeuten sie viel.

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