Samstag, 17. September 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Samstag, dem 17. September 2011


Guten Morgen, liebe Hörer,

Sprichworte und bekannte Redensarten finden sich in der ganzen Bibel verteilt. Das beginnt mit dem Tohuwabohu im zweiten Vers der Bibel (1. Mose 1, 2). Dort heißt es: Die Erde war wüst und leer. Im hebräischen Urtext heißt wüst und leer nämlich tohu wabohu. Und es endet mit dem A und O auf der letzten Seite der Bibel (Offenbarung 22, 13). A und O, Alpha und Omega, der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets stehen für die Gesamtheit, die Vollkommenheit, Anfang und Ende. Es ist Jesus Christus, der von sich sagt: Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.

So finden sich Sprichworte und bekannte Redensarten in der ganzen Bibel verteilt. Aber es gibt ein spezielles Buch in der Bibel, das fast nur aus Sprichworten besteht. Und so heißt dieses Buch auch: Sprichwörter oder Sprüche.

Der biblischen Überlieferung nach war es der König Salomo im 10. Jahrhundert vor Christi Geburt, der angefangen hat, Sprichworte, Aphorismen und Weisheitsgedichte zu sammeln. Und so haben wir in der Bibel eine umfangreiche Sammlung altisraelitischer und altorientalischer Sprichwortweisheit.

Darin finden wir so bekannte Worte wie Hochmut kommt vor dem Fall (Sprüche 16, 18) oder das Wort von der Grube, in die man selber reinfällt (Sprüche 26, 27).

Viel mehr noch stehen dort Sprichworte, die für uns nicht mehr geläufig sind, weil sie aus einer anderen Zeit und Kultur kommen. Vielleicht kennt ja jemand diesen Spruch: Eine schöne Frau ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring durch die Nase (Sprüche 11, 22).

Ein Thema zieht sich auch durch die Sprüche: der Umgang mit den Armen und Bedürftigen: Wer dem Geringen Gewalt tut, lästert dessen Schöpfer; aber wir sich des Armen erbarmt, der ehrt Gott (Sprüche 14, 31). Bemerkenswert daran ist, dass in der Bibel bereits in ganz alten Zeiten jeder Mensch, auch der Arme und Minderbemittelte als Gottes Geschöpf gesehen wird!

Und noch etwas wird an diesem Wort deutlich: In den biblischen Sprichworten kommt immer wieder auch Gott zur Sprache. Denn zur menschlichen Lebensweisheit gehört Gottesfurcht und Gottvertrauen dazu. So heißt es: Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis (Sprüche 1, 7).




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