Samstag, 14. Mai 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Samstag, dem 14. Mai 2011


Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

kennen Sie das längste Kapitel der Bibel? Es ist der Psalm 119 mit sage und schreibe 176 Versen. Dabei ist dieser Psalm ein besonderes Kunstwerk. Im hebräischen Original fangen jeweils acht aufeinanderfolgende Verse mit demselben Buchstaben an, das ganze Alphabet hindurch: 22 Buchstaben mal 8 macht 176 Verse.

Der ganze 119. Psalm hat dabei nur ein Thema: Gottes Wort, Gottes Gebote. Wie gut es ist, dass Gott zu den Menschen redet, dass er ihnen Gebote gegeben hat, und wie gut es ist, wenn sich die Menschen auch daran halten. Jeder Psalmvers – eine gute Aussage über Gottes Wort.

Einer dieser Verse ist heute das Losungswort: Mein Leben ist immer in Gefahr; aber dein Gesetz vergesse ich nicht (Psalm 119,109).

Ja, das Leben ist lebensgefährlich. Daran denken wir nicht immer. Daran werden wir nicht gerne erinnert. Aber es ist ja so: Die Gefahr, Opfer eines Unfalls, einer Krankheit, eines Verbrechens, einer Naturkatastrophe zu werden, sie besteht immer. Wir versuchen uns zwar  einigermaßen gegen Gefahren zu schützen: Sicherheitsgurte und vorsichtige Fahrweise, Impfungen und gesunde Lebensführung, verschlossene Türen und Autos, erdbebensichere Gebäude und die beruhigende Rechnung, wie unwahrscheinlich es ist, dass es gerade uns trifft. Aber ausschließen können wir letztlich nichts. Das Leben ist lebensgefährlich und endet in der Regel tödlich.

Und was hat der zweite Teil des Verses jetzt damit zu tun: Aber dein Gesetz vergesse ich nicht? Gemeint sind ja damit Gottes Gebote. Ändert es etwas daran, dass mein Leben gefährdet ist, wenn ich an Gott und seine Gebote denke? – Natürlich nicht.

Aber jemand könnte ja auf die Idee kommen: Wenn das Leben schon kurz und gefährlich ist, dann sollte man es sich nicht noch schwer machen, indem man sich an irgendwelche göttlichen Gebote hält. Was habe ich davon, wenn doch bald alles vorbei ist?

Doch vielleicht ist es ja genau umgekehrt: Gottes Gebote sagen mir, wie mein Leben, so kurz und gefährdet es ist, gut gehen kann. Gottes Gebote machen mir das Leben nicht schwerer, sondern leichter.

Vielleicht mögen Sie ja heute darüber nachdenken, welche Gebote Gottes gerade für Sie wichtig sein könnten.

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