Freitag, 13. Mai 2011

Zündfunke (Rundfunkandacht) am Freitag, dem 13. Mai 2011


Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,

heute morgen stehen zwei Bibelworte in den Losungen, die mir selber zu den liebsten und schönsten gehören.
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten, so steht es im 139. Psalm (Psalm 139,9-10).

Und ein Wort aus der Apostelgeschichte unterstreicht das: Fürwahr, er ist nicht fern einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir (Apostelgeschichte 17,27-28).

Wie nahe ist uns Gott? Als Kind hatte ich die Vorstellung, Gott würde irgendwo "da oben" sein, "im Himmel", über den Wolken, und von da zu uns herunterschauen. Gewiss ein Gott mit Überblick, aber auch ein ferner Gott. Dann habe ich gemerkt, dass er mir ja doch ganz nahe sein muss. Ich kann sogar zu ihm beten, ohne dass ich die Worte laut ausspreche; er hört sie trotzdem. So nahe ist mir Gott!

Und das nicht nur an einem bestimmten Ort, in der Kirche etwa, sondern an jedem Ort.

Flügel der Morgenröte, am äußersten Meer. – Das klingt poetisch. Zu biblischen Zeiten war das beste Fantasy. – Heutigentags ist das Realität: Wir uns nehmen uns bei Morgenröte den Flieger und sind mittags schon auf Teneriffa am Meer. Das entspricht geografisch in etwa dem Standort, den man sich zu biblischen Zeiten als äußerstes Meer vorgestellt hat. Und wenn wir gläubige Menschen sind, dann gibt es für uns keinen Zweifel, dass Gott genau so hier ist, wie er es zu Hause in Deutschland oder wo auch immer war. – Und trotzdem: Es ist doch faszinierend! Wir kommen irgendwo hin, und Gott ist immer schon da. Für ihn sind Entfernungen einfach kein Problem.

Selbst auf dem Mond haben Menschen gebetet. Und natürlich war Gott auch da.

Egal wie fern von der Heimat, wie fern voneinander wir Menschen sind, Gott ist uns nie fern. Denn wir sind in ihm, so heißt es. Wir sind von ihm umgeben. Es gibt kein Außerhalb Gottes.

Wenn Gott uns so nahe ist, dann könnten wir eigentlich auch mal wieder mit ihm reden. Versuchen Sie's heute doch mal wieder mit einem Gebet!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen